QAES Europe begrüßt Flexibilisierung im Regelleistungsmarkt: Kürzere Produkte als entscheidender Schritt für Batteriespeicher

Unsere Stellungnahme zur Konsultation der Übertragungsnetzbetreiber bezüglich 15-Minuten-Produkten für aFRR und mFRR sowie unser Ausblick auf FCR – Ein Plädoyer für mehr Marktdynamik.
Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben kürzlich eine Konsultation zur Flexibilisierung des Regelleistungsmarktes (RLM) gestartet. Kern des Vorschlags ist die Einführung deutlich kürzerer Produktzeitscheiben von 15 Minuten für die Sekundärregelleistung (aFRR, automatic Frequency Restoration Reserve) und die Minutenreserve (mFRR, manual Frequency Restoration Reserve), zusätzlich zu den bestehenden 4-Stunden-Produkten. Als QAES Europe GmbH, ein führender Anbieter im Bereich von Batteriespeichersystemen (BESS), begrüßen wir diesen Vorstoß ausdrücklich. Darüber hinaus halten wir auch die im Rahmen einer freiwilligen Umfrage angestoßene Prüfung von 15-Minuten-Produkten für die Primärregelleistung (FCR, Frequency Containment Reserve) für einen wichtigen und richtigen Schritt. Diese Flexibilisierung ist aus unserer Sicht essenziell, um das volle Potenzial moderner Technologien wie BESS für eine stabile und erneuerbare Energieversorgung zu heben.
Hintergrund: Die Notwendigkeit kürzerer Produkte im RLM
Der aktuelle Regelleistungsmarkt in Deutschland basiert auf 4-Stunden-Produkten für aFRR und mFRR. Dieses Design stammt aus einer Zeit mit geringerer Volatilität im Stromnetz. Mit dem rasanten Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik (PV) und Windkraft steigen jedoch die Anforderungen an die Flexibilität im System. Die ÜNB begründen ihren Vorschlag unter anderem damit, die Markteintrittsbarrieren für PV-Anlagen senken zu wollen.
Wir bei QAES Europe sehen jedoch einen noch größeren Hebel: die optimale Einbindung von Batteriespeichersystemen. Während eine frühere Umfrage bereits zeigte, dass BESS-Betreiber eine solche Flexibilisierung befürworten, möchten wir hier unsere Gründe darlegen, warum wir diesen Schritt nicht nur unterstützen, sondern als notwendig erachten.
Warum 15-Minuten-Produkte für aFRR und mFRR ein Gewinn für BESS (und das Netz) sind
Batteriespeicher sind prädestiniert für die Erbringung von Regelleistung. Ihre Millisekunden-schnelle Reaktionsfähigkeit und präzise Steuerbarkeit werden durch starre 4-Stunden-Blöcke jedoch nur unzureichend genutzt. Die Einführung von 15-Minuten-Produkten bietet hier entscheidende Vorteile:
- Bessere Abbildung technischer Fähigkeiten: Kürzere Produkte erlauben es BESS, ihre Leistung viel genauer und dynamischer anzubieten, was ihrer technischen Fähigkeit zur schnellen Leistungsanpassung entspricht.
- Verbesserte Prognosegenauigkeit: Die Vorhersage des eigenen Ladezustands (SoC), der Verfügbarkeit und der Marktpreisentwicklung ist für 15 Minuten deutlich präziser möglich als für 4 Stunden. Dies reduziert Vermarktungsrisiken erheblich.
- Reduzierte Opportunitätskosten: Eine Bindung über nur 15 Minuten statt 4 Stunden ermöglicht es BESS, flexibler auf andere Marktchancen (z.B. Intraday-Arbitrage) zu reagieren. Das „Revenue Stacking“, also die Kombination verschiedener Erlösströme, wird erleichtert und die Wirtschaftlichkeit der Speicher verbessert.
- Effizienteres SoC-Management: Die Notwendigkeit, große Energiepuffer für lange Zeiträume vorzuhalten, entfällt bzw. reduziert sich. Das Management des Ladezustands wird einfacher und erlaubt einen effizienteren Betrieb der Speicher.
- Marktangleichung: Die Umstellung auf 15-Minuten-Produkte entspricht dem europäischen Trend zu kürzeren Handels- und Abwicklungsintervallen (z.B. 15-Minuten-Intraday-Markt, 15-Minuten-Bilanzierungsintervall) und fördert die Integration der europäischen Strommärkte.
Aus diesen Gründen haben wir in unserer Rückmeldung zur Konsultation klar für die Einführung der 15-Minuten-Produkte bei aFRR und mFRR plädiert.
Ausblick: Das Potenzial von 15-Minuten-Produkten für FCR
Neben der offiziellen Konsultation haben die ÜNB auch eine freiwillige Umfrage zur Einführung von 15-Minuten-Produkten für die Primärregelleistung (FCR) durchgeführt. Auch hier sehen wir als QAES Europe großes Potenzial und haben dies entsprechend zurückgemeldet:
- Wir halten die Einführung von 1/4 h-Produkten für FCR für sinnvoll.
- Wir sind überzeugt, dass 1/4 h-Produkte BESS helfen, zusätzliche Flexibilität in der FCR anzubieten.
- Unsere Hinweise zur Nutzung umfassen die positiven Aspekte: Die Maßnahme unterstützt die technischen Fähigkeiten von BESS, verbessert die SoC-Planung und reduziert Opportunitätskosten durch erleichtertes Revenue Stacking. Gleichzeitig betonen wir die Notwendigkeit klarer, angepasster Marktregeln (insbesondere für SoC-Management und Präqualifikation) und sehen die Chance einer besseren europäischen Harmonisierung.
Obwohl FCR andere Anforderungen stellt (kontinuierliche Verfügbarkeit, symmetrische Aktivierung), glauben wir, dass die Vorteile kürzerer Zeiteinheiten auch hier überwiegen und die Integration von BESS in diesen Marktsegment weiter verbessern können.
Fazit: Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung
Die von den deutschen Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagene Flexibilisierung des Regelleistungsmarktes durch die Einführung von 15-Minuten-Produkten für aFRR und mFRR ist ein längst überfälliger und wichtiger Schritt. QAES Europe unterstützt dieses Vorhaben uneingeschränkt. Es ermöglicht Batteriespeichern, ihre Stärken effektiver auszuspielen, reduziert Risiken und verbessert die Wirtschaftlichkeit – was letztlich zu mehr Investitionen in dringend benötigte Flexibilitäten führt.
Wir begrüßen ebenfalls die Initiative, eine ähnliche Flexibilisierung für FCR zu prüfen und ermutigen die ÜNB, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Nur durch moderne und flexible Markt-Designs können wir die Herausforderungen der Energiewende meistern und ein stabiles, kosteneffizientes und erneuerbares Energiesystem der Zukunft gestalten.
Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Webseite: qaes.eu.